(2018), 'Heilige Tänze Armeniens: Quelle neuen Lebens' in Neue Kreise Ziehen 2018:1.

'Heilige Tänze Armeniens: Quelle neuen Lebens' (2018)

In Neue Kreise Ziehen 2018:1.

Hier ist ein Abschnitt davon:

    'Dieses Jahr freuen wir uns, zum Findhorn Sacred Dance Festival (14.-21. Juli 2018) meine liebe Freundin Shakeh Major Tchilingirian als unsere ganz besondere Gastlehrerin willkommen zu heissen. Shakeh hat ihr ganzes Leben getanzt und hat ein enormes Repertoire von armenischen Volkstänzen und lyrischen Tänzen. Sie unterrichtet mit einem tiefen Bewusstsein für die heilige Dimension der Tänze und ihrer Möglichkeiten für persönliche Transformation, genauso für die historische Dimension des armenischen Tanzes, und bringt uns eine ausgewogene Mischung von Folktänzen und traditionellen lyrischen Tänzen, begleitet von fantastischer Live-Musik und Gesang. Viele andere Lehrerinnen, Lehrer, Musikerinnen und Musiker werden bei diesem Festival ihre Gaben und Begabung mit uns teilen, darunter Barbara Swetina, Peter Vallance, Maya Buckley, Sheila Pettit, Rory O’Connell und andere. Ich selber bringe griechische Tänze und  Roma (Gypsy) Tänze mit dem Fokus auf die meditative Kraft, die heiligen Symbole und die Heilungsenergie, die in diesen Tänzen enthalten sind.on the meditative power, sacred symbols and healing energy these dances contain. Exquisite Live-Musik wird von Kostantis Kourmadias, Nikolas Angelopoulos und Freunden beigetragen. Weitere Information sind zu finden unter www.findhorn.org/dancefestival. Monika Klinger organisiert eine Gruppe, um gemeinsam von Österreich und/oder Deutschland aus anzureisen: sie kann kontaktiert werden unter This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it. oder +43 681 20921060. In diesem Artikel möchte ich einige der Gründe mit euch teilen, warum für mich armenische Tänze zu den “heiligsten” aller traditionellen Tänze gehören.

    Armenische Tänze gehören zu meinen Lieblingstänzen, seit ich ihnen 1985 begegnet bin und sie bei Picknicks der armenisch-amerikanischen Kirchengemeinde in Washington D.C. getanzt habe. Später wurden armenische Tänze ein besonderer Schwerpunkt meiner Forschungsarbeit zu traditionellen heiligen Tänzen, und ich lernte sie von vielen Lehrerinnen und Lehrern, darunter Tom Bozigian, Eddy Djololian, Aleksan & Hasmik Harutyunyan, Rudik Haroyan, Naira Kilichyan, Susan & Gary Lind-Sinanian, Gagik Mkhitaryan, Tineke van Geel, Jan Knoppers, Helene Eriksen, und natürlich Shakeh Major Tchilingirian (früher Avanessian), die seit über 25 Jahren eine enge Freundin und Kollegin ist. Ein Höhepunkt unserer lebenslangen Zusammenarbeit war unsere gemeinsame Reise nach Armenien im Jahr 2001, um wenig bekannte Tänze zu erforschen und mit dem Shoghaken Ensemble die CD “Gorani” aufzunehmen (erhältlich auf www.laurashannon.net).

    Die Motive und Muster des armenischen Tanzes sind sehr alt und stellen eine nonverbale Sprache von Bewegungen dar, die zutiefst symbolisch, kraftvoll beschwörend und zutiefst spirituell sind. Viele der Bewegungen sind inspiriert von Tieren, Vögeln und Naturelementen, und verweisen damit auf ihre Wurzeln in den schamanistischen Traditionen von Zentralasien, die bis zu 20,000 Jahre zurückreichen. In ihrer Heilkraft und der Wirkung, die sie auf Körper, Seele und Geist haben, sehe ich eine Verbindung zwischen den Bewegungen des armenischen lyrischen Tanzes und ähnlichen körperbasierten Energie- und Heilsystemen wie Yoga, T’ai Chi und Qi Gong. Diese wohltuende Lebenskraft oder Vitalenergie, in anderen Sprachen bekannt als prana, shakti, väki, mana, chi oder qi, ist eine spürbare Wärme, die wir beim Tanzen erfahren: das spürbare Erwachen von neuer Lebensenergie.

    Im Jahr 301 christlicher Zeitrechnung wurde Armenien die erste christliche Nation, und die Tänze verkörpern eine frühe mystische Form des Christentums, die zutiefst mit der Erde, dem Körper, und dem Göttlich-Weiblichen verbunden ist – genau die Bereiche des Heiligen, die von den späteren Entwicklungen der christlichen Kirche bewusst angegriffen und ausgeschlossen wurden. Es ist sehr besonders und berührend, in der sicheren Umarmung der armenischen Tänze diese verlorenen Schätze des Christentums freudevoll verkörpern zu können. Die Tänze sind damit eine Art von Arche, die noch überlebende Stücke einer verschwundenen Welt und ihre Botschaft von Ganzheit und Frieden rettet. Dies ist ein weitere Weg, auf dem die Tänze Träger des neuen Lebens sind, von ihren uralten Wurzeln bis zum heutigen Tag und weiter in eine friedvollere Zukunft.

    Die Philosophie des armenischen Christentums wird im armenischen Kreuz ausgedrückt, dem khachkar (‘Kreuz-Stein’) das nicht die Kreuzigung darstellt, sondern Auferstehung, ewiges Leben und die lebendige Weisheit Christi feiert. Der khachkar integriert das vorchristliche Symbol des Lebensbaums, in dem die vertikalen und horizontalen Dimensionen (Stamm und Äste) jeweils die Reiche des Geistes und der Erde representieren. Diese zwei Achsen treffen zusammen sowohl im Herzen des Kreuzes als auch im Herzen des Menschen, eine schöne Illustration der harmonischen Integration von gegensätzlichen oder sich ergänzenden Kräften (dies ist auch Jungs Definition psychologischer Ganzheit). Das gesunde ich und die florierende Gemeinschaft, die alle ihre Teile willkommen heissen und ihre Ganzheit im Gleichgewicht halten kann, wird von den Blüten, Früchten und Blättern des Lebensbaums dargestellt, ein Ausdruck des Kreislaufs von Leben, Tod und Regeneration, mit der Betonung immer auf Leben...

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